Aktuelles 2020

14. Oktober 2020 – Antwort auf die E-Mail von Marcus Pohl vom 21. September 2020 an den Bundespräsidenten

Zum Antwortschreiben

Herzliche Grüsse
Marcus Pohl

22. September 2020 – Die Lage in Indien ist dramatisch – Marcus Pohl hat keine Einreisemöglichkeit für Ende September

Leider kann Marcus Pohl den bereits einmal verschoben Flug im April nun auch nicht wie geplant im September antreten. Indien hat alle kommerziellen Flugverbindungen bis auf weiteres ausgesetzt und die Gültigkeit der Visa ausser Kraft gesetzt. Dies nun schon seit 6 Monaten. Marcus Pohl telefoniert täglich 1-3 mal und ist auch über andere Kanäle in Kontakt mit Calcutta, sodass immer eine gute Betreuung der Schulleitung vor Ort möglich ist – wobei dies nur bedingt die reale Präsenz ersetzen kann.

In Indien ist die Lage extrem bedrückend: Über 5.1 Millionen Inderinnen und Inder haben sich mit Covid-19 angesteckt und täglich infizieren sich zig-tausende neu. Schon vor der massiven Ausbreitung des Corona-Virus in Calcutta war die Situation für die vielen Bewohner der Slums und Ghettos dramatisch; Die Bevölkerung, wie auch die Eltern unserer Schulkinder lebt dicht gedrängt, ohne Anschluss an Elektrizität, Trinkwasser und Müllentsorgung. Viele Menschen sind stark unterernährt und leiden an Tuberkulose oder anderen Erkrankungen. Nun nimmt dort eine humanitäre Katastrophe ihren Lauf, deren Ende noch nicht absehbar ist, und Hungersnot und Hungertod sind die Folge. Die Folgen der staatlich verhängten Ausgangssperre, das die Ausbreitung des Virus verhindern sollte, hat Millionen Tagelöhner in existenzielle Not gebracht. In dieser schlimmen Situation hat im Juni auch noch Zyklon Amphan ganze Landstriche unter Wasser gesetzt, Ernten vernichtet und 110000 Unterkünfte zerstört.

Wir helfen aktuell stark mit Nahrungsmittelpaketen – ohne die Hilfe können unsere Schulkinder und deren Familien nicht überleben und die bisher ermöglichte Schulbildung würde keine Früchte hervorbringen

«Bildung ist der sicherste und kürzeste Weg aus der Armut» (Marcus Pohl)

Die Schulkinder kommen jede Woche einzeln mit einem Elternteil zu ihren Fachlehren um dort die Wochenhausaufgaben und Korrekturen zu besprechen

Abertausende Familien, wie auch unsere 217 Familien der Schule, die sonst sprichwörtlich von der Hand in den Mund leben, sind seit Monaten ohne Einkommen, und sie dürfen ihre ärmlichen Behausungen kaum verlassen. „Bevor wir an Covid-19 sterben, sterben wir an Hunger“, sagen die Menschen. Diesem Szenario versuchen wir mit einem umfassenden Nothilfeprogramm vorzubeugen und verteilen Essensrationen an die Familien der Schule und darüber hinaus, da wir unsere Mitmenschen nicht verhungern sehen können und wollen! Viele Slumbewohner, haben durch die Ausgangssperre ihre Jobs verloren und wissen nicht, wie sie sich und ihre Familien ernähren sollen. Aktuell geben wir im Monat 1.200 Lebensmittelpakete aus. Dafür benötigen wir pro Lebensmittelpaket ca. 5 Euro, oder 5.50 CHF.

«Wir wissen, wir sind nur ein Tropfen im Ozean der Armut, wäre dieser nicht da, würde man Ihn vermissen» (Mutter Teresa)

Herzliche Grüsse
Marcus Pohl

7. September 2020 – Aktuelle Situation in Calcutta im Zeichen der Pandemie und nach dem Zyclon Amphan

Der Flug Ende September von Marcus Pohl nach Calcutta ist noch ungewiss, aufgrund des Einreiseverbotes in Indien

Die Covid 19 Zahlen steigen massiv. Das Gesundheitssystem ist überlastet und überfordert. Es sind schon deutlich mehr als 4.2 Mio. erkrankt. Landesweit sind immer noch alle Schulen geschlossen.

Für die Ärmsten der Armen entwickelt sich eine humanitäre Katastrophe von riesigem Ausmass. Zum einen die echte Bedrohung durch Covid 19 und zum Anderen eine verzweifelte Armut und steigende Hungersnot und Tod. Die Folgen der Coronapandemie sind für die Armen viel schlimmer, als das Virus. Sie haben gar nichts mehr. Sie haben kein Einkommen mehr, welches bei 30 Euro im Monat, sowieso schon dramatisch war. Der Zyclon Amphan am 20. Mai 2020, welcher 110.000 Häuser in Calcutta und Umgebung zerstörte und in dieser Nacht 400 Liter Regen auf den Quadratmeter brachte, hat die Situation sehr verschlechtert. Es gibt massive Ernteausfälle und dadurch stark steigende Preise.

Wir haben trotz des erneut geltenden regionalen Lockdowns in vereinzelten Städten und Bezirken, wie auch Howrah- Calcutta Wege gefunden für die uns anvertrauten 217 Kinder und deren Familien Sie mit Grundnahrungsmitteln und Öl zum Kochen zu versorgen. Natürlich leisten wir darüber hinaus auch Nothilfe für viele weitere Menschen, welche sonst an Folgen von Hunger sterben würden. Aktuell haben wir die Nahrungsmittelhilfe verdreifacht, da die Familien sonst nicht überleben würden. Momentan unterstützen wir 3000 Menschen pro Woche mit lebenswichtigen Nahrungsmitteln. Auch wenn dies nur ein Tropfen ist, es ist einer für Sie. Mit der Schulleitung habe ich täglich Kontakt, manchmal auch mehrfach täglich. Sie benötigen auch viel an Trost, geistigem Beistand und einfach dass jemand ihren Sorgen zuhört, die so unvorstellbar gross sind, dass sie das menschlich Aushaltbare bei weitem Übersteigen.

In Calcutta erkranken zurzeit täglich mehr als 4000 Menschen bei einer katastrophalen medizinischen Versorgung. Der indische Staat gibt zwar auch Reis aus für Arme, aber nur wenn sie eine Rationskarte haben. Das Problem ist auch, dass Reis alleine nichts nützt, wenn man ihn nicht kochen kann. Das machen wir natürlich anders.

Wir alle hoffen, dass wir unter Auflagen, wie alle anderen Schulen in Indien, die Schule wieder öffnen können. Es ist geplant, dass ich am 28. September 2020 nach Calcutta gehen kann. Ob der Flug stattfinden kann ist sehr ungewiss. Stand heute am 07. September 2020 ist, dass der indische Luftraum für Ausländer bis auf weiters gesperrt bleibt. Am 21. September wird es definitiv klar sein, ob es geht, oder nicht.

Momentan ist das erste Ziel, die Kinder und deren Familien beim Überleben zu helfen, sonst hat die Schulbildung, die wir Ihnen bisher schenkten und auch in Zukunft schenken wollen, keinen Sinn. Die Produktionsstätte der Schneiderei mit dem neuen Modelabel JOSMAR konnte aufgrund Covid 19 und des Lockdown nicht wie geplant eröffnet werden. Arbeiten laufen nun aber wieder auf Hochtouren und wir sind in ca. 4 bis 6 Wochen soweit.

Herzliche Grüsse und herzlichen Dank für jede Unterstützung
Marcus Pohl

22. Juli 2020 – Update zur aktuellen Situation in Calcutta

Liebe Freunde der Ärmsten der Armen,
leider hat die Pandemie viele Länder im Griff, wie auch Indien. Der nahezu dreimonatige Lockdown ist zu Ende. Die Covid 19 Zahlen steigen massiv. Das Gesundheitssystem ist überlastet und überfordert. Es sind schon deutlich mehr als 1.2 Mio. erkrankt. Landesweit sind immer noch alle Schulen geschlossen.
Für die Ärmsten der Armen ist es eine humanitäre Katastrophe. Zum einen die echte Bedrohung durch den Coronavirus und zum Anderen verzweifelte Armut und Hungersnot und Tod.

Wir haben trotz des erneut geltenden regionalen Lockdowns in vereinzelten Städten und Bezirken, wie auch Howrah- Calcutta Wege gefunden für die uns anvertrauten 217 Kinder und deren Familien Sie mit Grundnahrungsmitteln und Öl zum Kochen zu versorgen. Natürlich leisten wir darüber hinaus auch Nothilfe für viele weitere Menschen, welche sonst an Folgen von Hunger sterben würden.
Der indische Staat gibt zwar auch Reis aus für Arme, aber nur wenn sie eine Rationskarte haben. Das Problem ist auch, dass Reis alleine nichts nützt, wenn man ihn nicht kochen kann. Das machen wir natürlich anders.

Wir alle hoffen, dass wir unter Auflagen, wie alle anderen Schulen in Indien, im September 2020 die Schule wieder öffnen können. Sobald Klarheit besteht, werde ich zeitnah informieren. Es ist geplant, dass ich am 28.9.20 nach Calcutta gehen kann.

Herzliche Grüsse
Marcus Pohl

12. Juli 2020 – Brief an den Botschafter der BRD in Calcutta

Sehr geehrter Herr Dr. Feiner,
ich habe schon mehrfach versucht Sie zu kontaktieren, leider ohne Erfolg.
Hoffe diese Nachricht erreicht Sie bei guter Gesundheit.
Wie Sie selbst schon erlebt haben, bin ich mit grosser Leidenschaft in Howrah- Pilkhana für die Ärmsten der Armen tätig.
Die Begegnung und das sich Einlassen im Dienst an den Armen haben mich tief beeindruckt.
Ich habe eine grosse Bitte an Sie.
Vor 24 Jahren habe ich dieses Hilfsprojekt in Calcutta mitbegründet für die Ärmsten der Armen.
War nun schon 31x dort, insgesamt mehr als 2 Jahre meines Lebens.
Letztes Jahr wurde mein Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Ich sage dies nur, dass sie sehen, dass es sich hier um eine seriöse Anfrage handelt.
Weltweit hält uns die Pandemie in Atem, ebenso in Indien. Im April war es aufgrund der internationalen Bestimmungen unmöglich nach Indien zu reisen. Momentan gibt es eine leichte Lockerung, aber nur für Personen mit einem diplomatischen Status. Für das Hilfsprojekt und für hunderte von Slumkindern und deren Familien ist es überlebenswichtig, dass ich im September nach Calcutta kommen kann.
Können Sie hier etwas für mich tun?
Wäre es möglich mir für einige Wochen einen diplomatischen Status zu gewähren, einen diplomatischen Pass zu erhalten.
Ich bitte Sie dies mit Vertretern der Bundesregierung zu klären, ob diese Sonderregelung möglich wäre.

Hochachtungsvoll
Marcus Pohl

4. Juni 2020 – Nahrungsmittelausgabe

Liebe Freunde der Armen,
Nachdem das Wasser des verheerenden Zyklons vom 20. Mai 2020 zurückgeht, dürfen wir nun im Slum unter strengen Covid-19-Sicherheitsauflagen wieder Nahrungsmittel ausgeben und damit die Familien der Schulkinder unterstützen.
Voraussichtlich sieht der indische Staat für Juli 2020 die Wiedereröffnung der Schulen vor.

Video von der Nahrungsmittelausgabe

Herzliche Grüsse
Marcus Pohl

22. Mai 2020 – Radiomunot Beitrag zum Zyklon in Indien

Ich habe mit Radiomunot über die Situation nach dem Zyklon Amphan in Indien gesprochen.

Liebe Grüsse
Marcus Pohl

21. Mai 2020 – Zyklon in Indien

Liebe Freunde der St. Josefschule,
neben der Covid19-Pandemie, ist nun ein verheerender Zyklon mit zerstörerischer Kraft über Westbengalen und Bangladesch hinweggefegt.
In Calcutta sind mehr als 5000 Häuser zerstört worden. Die Ärmsten der Armen haben vielfach kein Dach mehr über dem Kopf. Bisher ist uns uns bei mehr als 15 Familien unserer Schule bekannt, dass ihr Zuhause zerstört wurde.
Das Wasser, das in den Slums teilweise mit allem Unrat und Exkrementen bis 1.20m hoch steht, bringt nun weitere Probleme mit sich.

Danke, dass Ihr die Menschen nicht vergesst.

Ich möchte euch einen Zusammenschnitt von Videos des Cyclons zeigen:
Zum Video

Herzlich Euer
Marcus Pohl

30. April 2020 – Essensausgabe mit sozialer Distanz

Gerne zeigen ich euch Fotos, die heute morgen bei der Essensausgabe, die den Armen das Überleben sichert, gemacht wurden.
Ausserdem erhalten die Kinder regelmässig schriftliche Wochen-Hausaufgaben, um ihre Zukunft zu sichern. Die Lehrer sind alle sehr engagiert.

Danke allen für die Hilfe!

Herzliche Grüsse
Marcus Pohl

1. April 2020 – Interview mit Radiomunot

Ich habe Radiomunot per Sprachnachrichten ein Update zur Situation in Indien gegeben.
In den Nachrichten spreche ich darüber, wie wir weiterhin sicherstellen, dass die Ärmsten der Armen mit den benötigten Nahrungsmitteln versorgt werden.

Liebe Grüsse
Marcus Pohl

31. März 2020 – Verteilung von Nahrungsmitteln

Ich habe übers Wochenende sehr viele Telefonate nach Calcutta geführt und dabei unter anderem versucht, den deutschen Botschafter einzuschalten. Doch leider sind gestern nahezu alle ausländischen Diplomaten mit einer Sondermaschine abgereist.
Wir haben einen Antrag an die Polizei gestellt, damit sie uns bei einer geordneten Nahrungsmittelverteilung hilft. Dies wurde abgelehnt und sie meinten, wir sollen Ihnen die Nahrungsmittel geben; sie würden sie dann verteilen. Eine denkbar schlechte Idee, da sich so korrupte Polizisten selbst bedienen würden.

Es ist so, dass die Menschen zu Lebensmittelgeschäften oder zum Arzt gehen dürfen, allerdings nicht in Gruppen von mehr als zwei Menschen.
Wir haben mithilfe sehr vieler lokaler Freunde vor Ort im Slum ein System ausgearbeitet, das es uns ermöglicht, Nahrungsmittel zu den Armen zu bringen, ohne die Regeln zu verletzen und dabei in dieser für die Armen sehr bedrohlichen Situation kein Grund für Panik oder Gewalt zu sein.

Wir haben in der Schule tonnenweise Reis und Linsen und tausende Eier erhalten und konnten diese verteilen. Das ist für mich das Grösste – die Schule hat mir das schönste Geburtstagsgeschenk gemacht! Die Armen erhalten heute durch diesen ausgefeilten Plan Nahrungsrationen.

Wie Sie auf den Fotos sehen können, funktioniert dieser Plan sehr gut. Vorallem auch durch die Disziplin bei der Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln durch die Armen.

Liebe Grüsse
Marcus Pohl

30. März 2020 – Interview mit Radiomunot

Liebe Freunde der Armen in Calcutta, der St. Josefschule,
Ich habe Radiomunot ein kurzes Telefoninterview zur aktuellen Situation in Indien gegeben:

Liebe Grüsse
Marcus Pohl

25. März 2020 – Ausgangssperre in Indien

Indiens Präsident Modi hat am 25.03.20 eine dreiwöchige Ausgangssperre bis zum 14.4.20 angeordnet. Die Situation ist für die Ärmsten der Armen dramatisch und unvorstellbar schlimm.

Herzliche Grüsse
Marcus Pohl

24. März 2020 – Marcus Pohl kann im April aufgrund der Pandemie nicht nach Calcutta reisen

Liebe Wohltäter der St.Josefschule,

aufgrund der aktuellen Lage bzgl. der Pandemie COVID-19 kann ich zum einen die Menschen in Not im Gesundheitswesen in der Schweiz nicht alleine lassen, da ich hier dringend gebraucht werde und zum Andern ist nun auch in Indien ein Einreiseverbot.

Es ist geplant, dass Marcus Pohl vom 28.9.-16.10.20 nach Indien reist.

Wir alle hoffen sehr, dass sich bis dahin die Lage wieder deutlich beruhigt hat. Durch die Möglichkeit der Transaktion sind alle Mittel für das Schuljahr bis März 2021 in Calcutta. Die Eröffnung der Produktionsstätte und des Kleidergeschäftes verzögert sich infolge der Pandemie.

Die Lage in Indien für die Ärmsten der Armen ist sehr dramatisch. Indiens Ministerpräsident Modi hat in 32 von 36 Bundestaaten eine Ausgangsperre verordnet.

Herzliche Grüsse und lieben Dank für Ihre Treue

Marcus Pohl

Nothilfe im Rahmen der Pandemie für Essen und medizinische Versorgung für die ca. 215 Familien, welche mit der Schule verbunden sind.

Folgende Anweisung ist heute am 24.3.20 an die Bank und an die Schule in Calcutta

Dear President of Manav Vikas Samiti Mr.C.O.Jose,Alam Mistry Lane 11,

I am very happy to inform you, that the swiss foundation Förderverein St. Josefschule transfers on the 2nd of April 2020  55.000 SFR, which is approx.42 Lakh Rupees for the needs for your services for the poor.

This donation is only ment for food and medicine for our poor people who are suffering now so badly from Coronavirus(COVID-19)

Many regards
Marcus Pohl