Die St. Josef – Schule in Calcutta/Indien 2024

(Hilfe für die Ärmsten der Armen, die Kinder und deren Familien in einem der ärmsten Slums in Calcutta)
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Liebe Freunde der Slumschule in Kalkutta,

im April 2024 durfte ich für wenige Wochen in Calcutta sein, um den Ärmsten der Armen zu dienen und ihnen durch eure Güte und Liebe, Hoffnung und Zuversicht zu schenken. Das Hilfsprojekt hat gute Fortschritte gemacht, sodass immer mehr Kinder eine Zukunftsperspektive haben, anstatt der Ausbeutung und Unterdrückung unterworfen zu sein. Das war meine 35. Reise nach Calcutta. Es war für mich sehr besonders und tief ergreifend. Wir alle können immer mehr die Früchte unserer 28-jährigen Arbeit sehen.

Kinder, welche grausam ausgebeutet wurden, machten sich in unserer Schule auf einen langen Weg, den Bildungsweg. Viele haben es geschafft, dem Teufelskreis der Armut zu entrinnen: „Bildung ist der sicherste und kürzeste Weg aus der Armut.“ (Marcus Pohl)

Es ist jedes Mal sehr erschütternd! Ich möchte und werde mich nie daran gewöhnen, dass es so bittere Armut gibt, die zum Himmel schreit. Die Menschen haben Hunger. Nicht nur nach Brot, sondern auch nach Liebe. Sie sind Geschöpfe, wie du und ich auch. Sie sind stark ausgezehrt, unterernährt und vielfach krank. Die armen Kinder haben keine Chance auf Bildung. Sie werden ausgebeutet, wie Sklaven.

Für mich ist es bis heute ein Privileg, dass ich das tun darf. Abishek leidet unter Plexiformneurofibromatose. Leider kann in seinem Fall nirgendwo auf der Welt geholfen werden. Wir haben ihn schon mehreren Operationen unterzogen. Die Wucherungen kommen rasch wieder. Wir haben die Familie von einem 6 Quadratmeter-Loch in ein menschenwürdiges Zuhause umgesiedelt. Hier wird Abishek in Liebe gepflegt bis zu seinem Lebensende.

Auf dem Bild rechts ist Abishek mit seiner Schwester Sweeta vor zwei Jahren zu sehen. Hier konnte er noch stehen und gehen. Heute kann er nur noch 5 Minuten sitzen. Dankean alle, die versucht haben, ihn durch medizinische Hilfe zu heilen. Wir haben allesversucht; müssen anerkennen, dass wir ihn nur palliativ begleiten können. Wir haben dank Eurer großenSpendenbereitschaft in Deutschland und der Schweiz dieses Jahr mit 155.000 CHF (155.000 Euro) viel Hilfe auf den Weg gebracht. Zu den laufenden Kosten von 120.000 CHF/Euro für den Schulbetrieb im Jahr konnten wir zusätzlich 30.000 CHF/Euro für medizinische Hilfe und Nothilfe und zur Verbesserung der Lebensbedingungen durch den Bau von Toiletten, kleinen Häusern (14 Quadratmeter mit Toilette), Dachreparaturen im Slum, Reparaturen zum Schutz vor dem eintretenden Monsunregen, verwenden. Zudem haben wir 2.000 CHF/Euro für dringend notwendige Sanierungsarbeiten in der Schule benötigt. Darüber hinaus benötigten wir für alle 228 Schulkinder zwei neue Sets an Uniformen für 3.000 CHF/Euro. Die Eltern der Kinder gehen ihren einfachen Arbeiten unter Ausbeutung nach. Wie z.B. Rikshaw fahren, Tontöpfe machen, in Fabriken arbeiten, Lasten tragen als Kulliträger etc. Sie erhalten hier bei einer 6-Tage- Woche 30.00 CHF/Euro Monatslohn.

Bildung ist der sicherste und kürzeste Weg aus der Armut
Unser Projekt „Die St. Josef- Schule“ liegt in einem der größten Slumgebiete in Calcutta, in Howrah-Pilkhana. Dort leben zigtausende Menschen in Slumhütten und in völlig verwahrlosten und zum Teil auch illegal hochgezogenen Häusern. Eine Hütte misst etwa sechs bis acht Quadratmeter und beherbergt sechs bis zehn Personen. Vielfach gibt es für 100 Menschen nur eine Toilette und einen Wasserhahn. Der Monsun, der von Mitte Juni bis Mitte September dauert, bringt Stuhlgang, Urin, tote Tiere und Ratten über die offene Kanalisation in die erbärmlichen Hütten und Eingangsbereiche der illegalen Hochhäuser. Die Kinder unserer Schule leben alle in Slumhütten aus Lehm, Blech, Unrat und verschiedenen Abfällen oder in einem dieser völlig verwahrlosten Hochhäuser.

Unterkunft von Prem Kuschur, ein Schulkind von uns.

Im Monsun, in der Regenzeit steht das Wasser 1 Meter hoch in der Hütte. Für diese Familie Jummy habe ich im April/Mai ein neues Zuhause bauen lassen. Wir haben das Erdreich 1.20 Meter aufgeschüttet und dann eine solide Betonplatte gegossen. Ein Haus mit 14 Quadratmeter und Toilette, in Massiv-Bauweise für 3.000 CHF/Euro.

Unsere Schule kann nur 228 Kinder aufnehmen. Es ist ein Tropfen im Ozean der riesigen Armut. Aber es ist ein Tropfen, der viel Hoffnung und Liebe schenkt. Die Kinder, die sie hier sehen, leben alle in diesen elenden Unterkünften. Sie haben hier gerade eine Aufführung und sind deshalb geschminkt. Toll, was in den Kindern steckt. Schön, dass sie ihren Geist entfalten dürfen.

Dieses Mädchen und ihren Bruder habe ich beim Betteln auf der Strasse begegnen dürfen. Dem Mädchen wurde absichtlich eine heiße Flüssigkeit von ihren Eltern! über den Fuß geschüttet, damit sie erbärmlicher aussieht zum Betteln. Für das Mädchen ist dies so grausam und schmerzhaft und selbst steht man da und ist fassungslos, was die bittere Armut alles für schlimme Gesichter hat. Ich konnte nur eine erste Nothilfe leisten. Habe das Mädchen trotz intensiver Suche später nicht mehr finden können.

St. Josef-Schule
Wir freuen uns, dass wir die Möglichkeit haben, Kindern durch die Grund- und Mittelschule bis Klasse sieben, sowie einer Vorschulklasse, eine Basis an Bildung geben zu können.

Die Kinder sind sehr dankbar, dass wir Ihnen helfen, über die Bildung aus der Armut herauszukommen. Diese Arbeit ist einfach wunderschön. Danke allen, die dies möglich machen.

Nach der Mittelschule versuchen wir, die Kinder auf fortführende Schulen zu schicken. Wir finanzieren durch die Hilfe der Freunde der Schule unter anderem die Schul- und Büchergebühren. In Indien kostet die Schule normalerweise Geld, sodass den Ärmsten der Armen der Weg zur Bildung und zu einem menschenwürdigen Leben verbaut bleibt. Ohne Bildung bleibt ihnen nur ein Leben in Unterdrückung und Ausbeutung. Unsere Schule hingegen ist kostenlos. Die Schüler bekommen hier alle Lehrmittel wie Bücher, Schreibwaren etc. gestellt. Zudem werden alle Schüler und bei Bedarf deren Familien medizinisch grundversorgt. Ein armer Familienvater verdient im Monat zirka 30.00 Euro/CHF. Das Geld reicht aber nicht einmal für das tägliche Brot. Ein Kilo Reis kostet derzeit 45 bis 50 Cent, ein Liter Milch 35 Cent und ein Kilo Fleisch 2-4 Euro.

Wunderbare Früchte entstehen Dank eurer Treue
Nisha hatte ich als junges Mädchen mit 9 Jahren im Slum kennengelernt. Sie musste 6 Tage die Woche pro Tag zig Reißverschlüsse einnähen. Für 8 Stunden Arbeit erhielt sie 9 Rappen/Cent/Tag. Das reichte aus, um 4 Eier zu kaufen für die bitter arme Familie. Ihr Vater und ihre Mutter sind beide an Tuberkulose verstorben. Nisha hat mittlerweile das Abitur gemacht und studiert Kunstpädagogik. Ist das nicht wunderschön? Das wurde möglich, weil wir sie mit Stipendien, dank euch fördern konnten.

JOSMAR
Wir durften 2021 dank Radio Munot in Schaffhausen ein kleines, eigenes Modegeschäft, namens JOSMAR, gründen. Die Menschen, die hier beschäftigt sind, sind ehemalige Studentinnen der Schule, haben einen Monatslohn von 200-250 Euro/CHF, eine 40-Stunden-Woche und 30 Tage Urlaub, sowie Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Hier entstehen für den Spender keine Kosten, da dies alles von Radio Munot in Schaffhausen durch die Weihnachtsaktion 2019 getragen wird. Ziel ist es, dass wir dauerhaft weniger Spenden benötigen, um den Profit, welcher über JOSMAR erwirtschaftet werden soll, direkt an die St. Josefschule zu richten. Leider hat die Kooperation mit einem deutschen Brautmodegeschäft nicht funktioniert. Unsere Produkte seien gut, aber nicht sehr gut, so der Chef der Brautmodenfirma. Es ist sehr schwer im Teilbereich zu bestehen. Wir können aktuell nicht sagen, ob JOSMAR eine Zukunft hat.

Computerschule
Die ehemaligen Räumlichkeiten der Nähschule werden nun als Computerschule für die Schulkinder und die jungen Mädchen aus dem Slum genutzt. Es ist unser großes Ziel, die bestmögliche Bildung mitzugeben, sodass für die Schulkinder und jungen Mädchen gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erwarten sind.

Ein leerer Magen hat keine Ohren
Hungrige Kinder können nicht konzentriert lernen. Also bekommen sie bei uns von Montag bis Samstag eine warme, vollwertige und nahrhafte Mahlzeit. Mittlerweile fördern wir 240 Familien mit Nahrungsrationen. Von dieser Hilfe profitieren über 1200 Menschen. Sie bekommen regelmässig einen „Esskorb“ mit 3-5 Kilogramm Reis, etwa einem Kilogramm Dall (Linsen), 3-5 Eiern, 1-2 Kilogramm Kartoffeln und manchmal auch Waschseife zum Wäsche waschen, sowie Öl zum Kochen. Für diese Familienhilfe benötigen wir im Jahr mehr als 26 Tonnen Reis, zwei Tonnen Dall, vier Tonnen Kartoffeln, 35.000 Eier, etwa 1.000 Kilogramm Waschseife und mehrere 100 Liter Öl. Unsere Schulkinder kommen überwiegend aus diesen Familien. Für diese Familienhilfe benötigen wir pro Familie 10.00 CHF/Euro im Monat.

Kinder im Slum haben nicht das Nötigste zum Essen
Unser kleiner Dienst für die 228 Kinder benötigt natürlich finanzielle Mittel. Für die Schulbildung inklusive Essen und medizinische Versorgung der Kinder benötigen wir nur 20.00 Euro/CHF pro Kind im Monat. Mit diesen „geringen“ Mitteln können wir jedoch sehr viel bewirken. Uns ist bewusst, dass wir nur ein kleiner Tropfen im Ozean der Armut sind. Dennoch werden wir nicht müde, weiter für die von Leid und Elend gekennzeichneten Kinder und deren Familien einzustehen. Das private Hilfsprojekt, welches ich mit der indischen Schulleiterin Veronica Jose 1996 mitbegründen durfte und 2019 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, wäre ohne die große Unterstützung von Menschen guten Willens, sowie meiner Frau und Familie nicht möglich. Es kommen 100% der Gelder an.

Es gibt keine Verwaltungskosten für die Spender, denn diese trage ich als Initiator immer selbst.

Den indischen Chai kann man überall trinken. Dieser kocht mindestens 8 Minuten. Hier trinke ich jeden Morgen meine erste Tasse Tee.

Ich möchte mich ganz herzlich bei der Alten Rhymühle in Büsingen und bei der Bahnhofapotheke Schaffhausen bedanken, dass der Banner der Schule an der Rezeption, bzw. in der Apotheke stehen kann. Es ist mir wichtig, mich bei allen ganz herzlich zu bedanken, die die Schule finanziell unterstützen, oder immer wieder ihre Fähigkeiten in den Dienst an die Ärmsten der Armen kostenlos zur Verfügung stellen.

Mit dem wunderschönen Bild von ganz vielen Schulkindern, welche Ihnen unendlich dankbar sind, für die Bildung, welche ihnen helfen wird, ein menschenwürdiges Leben zu leben, nehme ich Sie alle herzlich in die Arme.

Gerne gebe ich euch in diesem PDF noch einen Einblick in die Ausgaben des Jahres 2024:
zu den Ausgaben 2024

Selbst fliege ich zum 36. Mal am 07.02.25 wieder nach Calcutta.

Wünsche Euch nun einen besinnlichen Advent, gnadenreiche Weihnachten und Gottes Segen für das neue Jahr 2025 im Frieden und bei guter Gesundheit.

Spenden

Alle, die in Deutschland keine Spendenbescheinigung möchten, bitte ich
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Marcus Pohl
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Förderverein St. Josef-Schule Calcutta
Schaffhauser Kantonalbank
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BC 782 / BIC SHKBCH2S

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Konto: Katholische Kirchengemeinde
Kto.: 92684 bei der Sparkasse Bodensee
Verwendungszweck: Schule Kalkutta
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BLZ der Sparkasse Bodensee ist 69050001

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